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Algarve: (k)ein Paradies (für Camper)

Die Algarve ist schon lange ganz weit oben auf unserer Bucket List gestanden. Campen direkt am Meer mit beeindruckenden Stränden und Felsformationen vor der Türe - das war unsere Vorstellung. Wer mit dem Wohnmobil her kommt, findet neben beeindruckenden Stränden und Felsformationen aber vor allem viele Verbote, gesperrte Straßen und völlig überfüllte Campingplätze. Nach Frankreich, das wir als extrem Camper-freundlich empfinden, und Spanien, wo vielerorts auch freistehen problemlos funktioniert (selbstverständlich self-contained und ohne Müll zurück zu lassen!), hatten wir in Portugal vielerorts den Eindruck, dass Camper gar nicht erst willkommen sind.


Schon am ersten Tag gestaltet sich die Suche nach einem Campingplatz äußerst schwierig. Trotz schlechten Wetters und Nebensaison Mitte Oktober, bekommen wir im Motorhome Park in Tavira, etwa eine halbe Stunde von der spanischen Grenze entfernt, gerade noch so einen Stellplatz. 120 Plätze gibt es hier - ganz am Rande der kleinen Küstenstadt. Sechs sind noch frei, als wir am späteren Nachmittag ankommen. Eigentlich wollten wir ja noch ein Stück weiter nach Westen fahren, doch Nico hat bereits genug vom Autofahren und je mehr wir uns einlesen, desto froher sind wir, überhaupt einen Stellplatz zu bekommen. Reservierungen werden übrigens gar nicht erst entgegen genommen.



Nach einem Spaziergang durch das nette aber leider verregnete Tavira machen wir uns gleich am nächsten Morgen wieder auf den Weg. Mittlerweile sind wir ein wenig vorbereiteter auf die Camping-Situation an der Algarve. Wir wollen zum Praia da Falésia, einem der bekanntesten und schönsten Strände Portugals. Auch hier gibt es einen Motorhome Park, der allerdings noch begehrter ist als der erste. Weil wir, Nico sei Dank, bereits um halb 10 am Vormittag da sind, bekommen wir einen der heißbegehrten Plätze. Viele, die nach uns kommen, stehen vor verschlossenem Schranken und müssen umkehren. Wo sie hinfahren ist uns schleierhaft, denn Alternativen gibt es in der Region äußerst wenige.

Warum selbst parken fast unmöglich ist


Dazu kommt, dass Portugal in letzter Zeit äußerst restriktiv gegen Wildcamper vorgeht. Zwar darf man sich eigentlich 48 Stunden mit Wohnmobil an einem Ort aufhalten, doch nicht in ausgewiesenen Naturschutzgebieten und Küstenregionen - und damit fällt die Algarve so gut wie weg. Wer sich nicht daran hält, wird von der Polizei teuer abgestraft, wie mittlerweile vielfach auch auf Park4night zu lesen ist.


Um Camper nachhaltig von den schönen Stränden der Region fern zu halten, darf man außerdem viele Straßen, die dort hinführen, gar nicht erst befahren und auf Parkplätzen wird durch Höhenbegrenzungen die Einfahrt unmöglich gemacht. Aus diesem Grund müssen wir auch unseren Plan, den bekannten Seven Hanging Valleys Trail zu gehen, verwerfen. Selbst nach langer Recherche finden wir nicht einmal einen Tagesparkplatz, auf dem wir legal stehen dürften.



Praia da Falésia - ein wahrer Traumstrand


Und doch bleibt uns die Algarve in traumhafter Erinnerung. Im Algarve Motorhome Park Falésia finden wir zwischen gigantischen Wohnmobilen, die für ihre Eigentümer ein zweites Zuhause zum Überwintern in Portugal sind, mit unserem kleinen Van einen Stellplatz. 400 Meter sind es von hier zum Praia da Falésia. Als wir dort das erste Mal auf den Klippen stehen und zum Meer hinunter schauen, ist uns dann auch klar, warum hier so viele her wollen. Links und rechts von uns erstreckt sich ein kilometerlanger Sandstrand, umrahmten von meterhohen, roten Klippen. Wir folgen dem Falesia Beach Trail, der am Rande der Klippen entlang führt, und können uns kaum sattsehen.



Als wir zwei Tage später weiterfahren, haben wir hunderte Fotos mehr im Gepäck. Vor allem die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge, wenn die orangen Sand- und Felsformationen, zu leuchten beginnen, sind atemberaubend. Wer die Schönheit des Ortes genießen möchte, sollte seinen Blick allerdings lieber beim Meer und bei den Felsen lassen. Zwischen den Bäumen und den Büschen bleibt dieser nämlich schnell bei Fäkalien, Klopapier und anderem weggeworfenem Müll hängen. Bei diesem Anblick können wir es verstehen, warum Camper in Portugal nicht gerne gesehen sind.


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2 Comments


Eveline Bayerl
Eveline Bayerl
Oct 16

Wunderschön , ihr habt wieder viele tolle Eindrücke gesammelt . Tolle Fotos gemacht. Wünsche eine gute und schöne weiter Reise. LG Evi


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Katharina Sunk
Katharina Sunk
vor 5 Tagen
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Dankeschön! Ja, es sind wieder sehr viele schöne Eindrücke auf der Reise 🙏

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